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Voice Search: Die Zukunft des SEO-Marketings

Vanessa Weiskopf //

Digitale Sprachassistenten, wie Google Now, Siri, Cortana und Alexa sind als virtuelle Helfer weltweit kaum noch wegzudenken.

Neben praktischen Funktionen, wie dem Abspielen von Musik über Streamingdienste und Internetradio, können über sprachgesteuerte Aktivierungsbefehle Fragen zum Wetter und weiteren Websuchen beantwortet sowie Kalendereinträge und Erinnerungen angelegt werden.

Das Potenzial für den Einsatz von Sprachassistenzsystemen wächst stetig, aufgrund der Möglichkeit unterschiedlichste digitale Skills zu programmieren, die auf die individuellen Bedürfnisse von Usern eingehen.

Beachtet man, dass bereits 47 % aller Internetnutzer in Deutschland für das Stellen von Suchanfragen auf digitale Sprachassistenten zurückgreifen, wird deutlich, weshalb Voice Search für die Gestaltung von SEO-Marketing immer relevanter wird.

Als zentralen Vorteil von Voice Search nennen User vor allen Dingen die schnelle und komfortable Art und Weise, Suchanfragen zu stellen und Antworten auf diese zu erhalten.

Veränderungen in den Suchgewohnheiten der User

Die wachsende Anzahl von Voice Searches beeinflusst die Suchgewohnheiten der User erheblich.

Anstatt einzelne Keywords zu nennen, stellen User ausformulierte W-Fragen, wodurch sich der Fokus bei Voice Search auf sogenannte Long-Tail-Keywords verlagert. Dabei bezieht sich die Bezeichnung „Long Tail“ auf die Aneinanderreihung von mehreren Keywords, sodass Wortkombinationen aus etwa zwei bis fünf Begriffen entstehen.

Spracherkennungsdienste haben also nicht nur die komplexe Aufgabe, den Sinn hinter Lauten und Worten zu verstehen, sondern auch deren Beziehungen und Zusammenhänge zu entschlüsseln.

Google Direct Answers

Mit Direct Answers hat Google ein bedeutsames Tool hinsichtlich einer Conversational Search integriert. Über datengetriebene Lösungen soll eine nutzerfreundliche Interaktion zwischen User und Suchmaschine geschaffen werden.

Sogenannte Direct Answers liefern Usern relevante Informationen zu ihren Suchanfragen, die in einer Box über den organischen Suchergebnissen angezeigt werden.

Unterschied von Direct Answers und Info-Boxen

Hierbei gilt es Direct Answers von Info-Boxen zu unterscheiden. Letztere sind unabhängig von organischen Suchergebnissen und enthalten Googles eigene bzw. eingekaufte Daten:

Bei Direct Answers handelt es sich hingegen um Extended-Search-Ausspielungen, da sie als Featured Snippets aus den organischen Suchergebnissen evaluiert und durch die Platzierung in einer Box von diesen hervorgehoben werden. Daher beinhalten sie im Gegensatz zu Info-Boxen einen Link sowie eine URL:

Das Anzeigen von Direct Answers hat zur Folge, dass ein User nicht mehr darauf angewiesen ist, den Link zu einer Website zu öffnen, um eine Antwort auf seine Suchanfrage zu erhalten. Dies führt dazu, dass anders als beim herkömmlichen SEO-Marketing nicht die Klickrate entscheidend ist, sondern die gezielte Beantwortung möglicher Fragestellungen in Überschrift, Meta-Daten und URL. Denn Seiten, die mit Direct Answers ranken, erzielen – unabhängig von ihren Klickraten – tendenziell einen höheren Traffic.

Wie funktioniert Voice Search bei Google?

Um eine Voice Search zu starten, gibt es zwei Optionen: Entweder über einen Sprachbefehl wie „Ok Google“ oder über das Aktivieren des Mikrofons.

Damit Suchanfragen eine Direct Answer triggern und von Google Home vorgelesen werden, muss als Basis ein Featured Snippet in den organischen Suchergebnissen vorhanden sein.

Direct Answers werden von Google dann geliefert, wenn Fragen zu Fakten, Definitionen, leichten mathematischen Berechnungen oder Übersetzungen gestellt werden.

Ob eine Direct Answer ausgespielt wird, hängt jedoch davon ab, wie Google die Suchintention von Usern bewertet. Nur, wenn Google eine solche als informationell einordnet, erhalten User Direct Answers. Eine Suchaktion kann auch als transaktional bzw. navigational einsortiert werden. In diesen Fällen spielt Google keine Direct Answer aus.

Unabhängig davon, ob Google eine Direct Answer ausspielt, hat deine Website wie beim klassischen SEO-Marketing nur bei Anwendung des passenden Content-Marketings die Chance unter den ersten Suchergebnissen gelistet zu werden.

Damit deine Website es bis ganz nach oben ins Ranking schafft, haben wir dir die wichtigsten Tipps und Tricks für ein erfolgreiches SEO Marketing bei Voice Search zusammengestellt:

1.Spezifizierung von Keywords durch Inbound-Marketing

Die Länge von Long Tail-Keywords bedeutet gleichzeitig die starke Spezifizierung einer Suchanfrage. Dies hat den Vorteil, dass Trefferlisten verkürzt werden, wodurch sich der Optimierungsaufwand für Suchmaschinen ebenfalls verringert.

Es kann davon ausgegangen werden, dass User, die für ihre Suchanfrage Long Tail-Keywords nutzen, eine größere Absicht verfolgen, sich über ein bestimmtes Thema zu informieren.

Indem du auf die spezifischen Fragen deiner Buyer Persona eingehst, betreibst du gezieltes Inbound-Marketing, was deine Chancen erhöht, die Suche deiner potenziellen Kunden gewinnbringend zum Erfolg zu führen.

Zudem verringert sich der Wettbewerb bei spezifizierten Keywords, sodass auch die Kosten pro Klick (CPC) sinken.

2.Gestaltung von Überschriften, Meta-Daten und URL

Google ist bei Voice Search um das Liefern von Direct Answers bemüht, damit Usern der Zwischenschritt erspart bleibt, erst per Link-Klick auf eine Website zu gelangen, die ihre Suchanfrage beantwortet. Daher ist es förderlich, potenzielle Fragestellungen schon in Überschriften, Meta-Daten und URL möglichst klar und präzise zu beantworten.

3.Content

Das Gleiche gilt für den Content auf deiner Website. In deinen Texten solltest du Fragen deiner Buyer Persona gezielt beantworten, z. B. in Form von How-to-do-Artikeln. Wichtig ist dabei ein verständlicher Schreib- und Sprachstil, der sich von der Einbettung vieler Fremdwörter und bürokratischen Formulierungen distanziert. Auf diese Art und Weise ermöglichst du es Google, deine Texte als geeignete Antworten zu identifizieren. Ein gleichermaßen relevantes Qualitätskriterium hierfür sind eine korrekte Grammatik und Rechtschreibung.

3.FAQ-Seite

Insbesondere bei grundlegenden und wiederkehrenden Fragestellungen lohnt sich die Erstellung einer FAQ-Seite (Frequently Asked Questions).

Diese ist nicht nur aus Gründen der Übersichtlichkeit und einfachen Erweiterbarkeit sinnvoll, sondern auch für die Steigerung deiner Website im Ranking von Google.

4.Etablierung als Experte

Fokussierst du dich bei der Gestaltung deines Contents auf ein bestimmtes Themengebiet, das vom Wettbewerb möglichst unbesetzt ist, aber dennoch interessant für die Fragen deiner Buyer Persona, kannst du dich als Experte für eine bestimmte Nische etablieren.

Dies bietet den Vorteil, dass deine Buyer Persona deine Website immer wieder besuchen, wenn es um die Beantwortung von Fragen zu einem bestimmten Themengebiet geht. So dienen sie darüber hinaus auch als Multiplikatoren.

5.Formate

Listen und Grafiken, die Informationen tabellarisch darstellen und kurze Absätze, die Fragen in 40 bis 50 Worten prägnant beantworten, ranken häufig als direkte Antwort und sind daher besonders gut für Voice Search geeignet.

Fazit: Der wachsende Trend zu Voice Search wird immer relevanter für die Gestaltung von SEO-Marketing. Die veränderten Suchgewohnheiten der User, die ausformulierte W-Fragen und Long-Tail-Keywords einschließen, erfordern einen Umgang mit Content-Marketing, der Voice-Search-Usern gerecht wird. Mit dem Betreiben von Inbound-Marketing führst du die Suche deiner Buyer Persona gewinnbringend zum Erfolg. Das Beantworten potenzieller Fragestellungen in Überschriften, Meta-Daten und URL sowie in kurzen Abschnitten bzw. grafischen Darstellungen spielt dabei eine zentrale Rolle. Etablierst du dich als Experte in einem bestimmten Themengebiet, kannst du bei relevanten Buyer Persona punkten und diese als wichtige Multiplikatoren für die Steigerung deiner Bekanntheit gewinnen.

 

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