Online Marketing

Messenger-Marketing: Mit Personal Messages Ad-Blocker umgehen

Cornelia Wessels //

Wie schnell sich die Onlinekommunikation verändert, bekommen wir jeden Tag zu spüren. Da will man wie jeden Morgen in Ruhe seinen Newsfeed checken, nur um festzustellen, dass Snapchat wieder out und Instagram wieder in ist.

Ähnliches ist auch dem Meganetzwerk Facebook widerfahren: Die Facebooknutzung stagniert in den letzten Jahren. Das liegt vor allem an der Informationsflut, die von den Usern kaum noch erfasst werden kann. Um diese Flut einzudämmen, schränkt Facebook den Content bereits massiv ein, sodass dem User auf Grundlage seiner angegebenen Interessen nur noch relevante Inhalte angezeigt werden. Für Unternehmen bedeutet das allerdings, dass Nachrichten an Nutzer immer seltener ausgespielt werden und die organische Reichweite sinkt. Kein Wunder also, dass die Mobile-Messenger für Firmen in der Onlinekommunikation derzeit die Oberhand gewinnen: Fast die Hälfte der Zeit, die wir online verbringen, nutzen wir für Individualkommunikation, zeigt die ARD/ZDF-Onlinestudie 2017.

Nutzungsdauer nach Arten der Internetnutzer
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie, 2016 und 2017

WhatsApp und der Facebook-Messenger liegen mit Downloadzahlen von über einer Milliarde weit vor der Facebook PC-Version, Instagram und Co. Bald bringt WhatsApp sogar eine Businessversion speziell für Unternehmen auf den Markt.

Ranking der beliebtesten Apps im Google Play Store September 2017
Quelle: Statista, 2017

 

Qualität vor Quantität

Messenger-Marketing gehört also auf die Tagesordnung jedes Unternehmens – ähnlich wie der Fidgetspinner ist es das Spielzeug des Jahres 2017! Die Gründe sind naheliegend:

Das noch weitgehend ungenutzte Werbepotenzial der Instant-Messenger bietet eine neue Vermarktungsnische für Unternehmen. Sie schaffen sich damit nicht nur ein junges und dynamisches Image, sondern haben auch die Möglichkeit, über alle Altersgruppen hinweg ihre Botschaften zu platzieren. Der User ist im Messenger weniger abgelenkt von anderen Informationen und deshalb gut über Anzeigen erreichbar.  Mithilfe von Chatbots werden User direkt angesprochen und erhalten in einem individuellen Dialog auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote. Es lassen sich nicht nur Nachrichten, sondern auch Bilder, Videos, Voicemails, Audiodateien und PDFs versenden, die neue Möglichkeiten für Kundenservice bieten. Zudem ist die Verwendung von Chat-Messengern als Marketinginstrument kostengünstig, da die Apps schon existieren und auf den meisten Smartphones installiert sind.

 

Alle Macht dem Bot!

Aber Facebook wäre nicht Facebook, wenn es nicht schon längst eine Strategie verfolgen würde, dieses Potenzial zu nutzen. Mit der Explosion der Mobile-Messenger-Nutzung stellte Facebook ein breites Werbeangebot für Unternehmen im Facebook-Messenger auf. Den größten Hype kreierte dabei die Vorstellung von Chatbots, digital programmierten Kundenbetreuern.

Den Anfang machte dabei der Content-Bot, der den User ähnlich wie ein Newsletter mit aktuellen Infos zu einem Thema versorgt. Der Bot kann sich genau merken, welche Inhalte vom User angeklickt werden und liefert erste Zahlen: Mit Öffnungsraten von 90 % und Klickraten von 20 – 30 % ist der Chatbot effektiver als die meisten Werbeanzeigen auf Facebook (Klickrate 0,9 %).

Aufgrund der raschen Entwicklung  von Bots zeichneten sich schnell neue Kategorien ab. So gibt es heute Travel-Bots, Tool- & Service-Bots, Social-Bots, E-Commerce-Bots, Click-Bots, Musik-Bots, Abo-Bots und Support-Bots.

 

3 Tipps für das richtige Messenger-Marketing

Doch welcher Bot passt zu deinem Unternehmen?  Und brauchst du überhaupt einen Chatbot?

Facebook bietet neben den gesponserten Nachrichten, die sich besonders für den Kundenservice oder Bestellvorgänge eignen, vielfältige Maßnahmen des Messenger-Marketings. Wir zeigen dir hier, welches Tool zu deinem Unternehmen passt:

  1. Messenger Ads

Messenger Ads sind mit externen Websites verknüpft und funktionieren wie Anzeigen auf Facebook und Instagram. Die Werbung wird zwischen den Chats im Mobile Messenger platziert und führt bei Anklicken auf die jeweilige Website. Messenger Ads eignen sich deshalb für alle Unternehmen, die eine Dienstleistung oder ein Produkt online anbieten.

Messenger Ads
Quelle: Facebook, 2017

 

  1. Click-to-Messenger-Ads

Die Werbeanzeigen werden auf Facebook, Instagram und im Messenger ausgespielt und öffnen bei Anklicken einen Chat im Messenger. Diese Form der Kommunikation hilft dir, wenn dein Angebot individuell anpassbar ist und einer spezifischen Erklärung bedarf.

Click-to Messenger Ads
Quelle: Facebook, 2017

 

  1. Sponsored Messages

Die von Chatbots gesendeten Nachrichten können nur an Kontakte gesendet werden, mit denen dein Unternehmen bereits eine Konversation auf Facebook geführt hat. Diese Art der Kommunikation eignet sich bestens für die Versendung kundenspezifischer Angebote sowie für besondere Aktionen und pflegt den Kontakt.

Sponsored Messages
Quelle: Facebook, 2017

 

Fazit zum Messenger-Marketing

Werden wir also bald von automatisierten Kundenberater-Robotern ersetzt? Nein, denn solange die „Siris“, „Cortanas“ und „Alexas“ dieser Welt dem menschlichen Kundenservice nicht das Wasser reichen können, braucht man auch keine Angst vor dem Bot-Netzwerk zu haben, dessen Entwicklung sich noch in den Startlöchern befindet. Manche Bots verfügen allerdings bereits über Namen wie „Emma“ und können zu ähnlich klingenden Aussagen dieselbe Leistung ausführen.

Auch 2018 werden Bots ein großes Thema bleiben, denn Entwickler arbeiten intensiv an deren Lernfähigkeit. Unternehmen sollten deshalb die Möglichkeiten des Messenger-Marketings mit den eigenen Serviceleistungen abstimmen und ihre Kommunikationsstrategie daran anpassen.

 

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Quellen:

Firsching, J. (2017): Mobile Messenger Marketing: Wenn Bots zu Freunden werden. Verfügbar unter:  https://blog.socialhub.io/mobile-messenger-marketing/ 

Whatsbroadcast (08.09.2017): Warum sich Messenger Marketing gegenüber Social Media durchsetzt. Verfügbar unter: https://www.whatsbroadcast.com/de/content/warum-sich-messenger-marketing-gegenueber-social-media-durchsetzt/