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Webdesign-Trends 2018

Fritz Gunderlach //

Das – vor allem für Webdesigner und Grafiker spannende – Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu und langsam, aber sicher kann ein grafischer Ausblick auf das kommende Jahr geworfen werden. Lasst uns also genau das tun. Doch ein Ausblick in die Zukunft setzt immer auch einen Rückblick in die unmittelbare Vergangenheit voraus. Viele Trends aus 2017 werden uns nämlich auch 2018 begleiten. Komplett verschwinden werden die wenigsten. Vielmehr ist eine noch konsequentere Umsetzung der  2017 etablierten Trends zu erwarten. Nichtsdestotrotz werden auch im nächsten Jahr neue Einflüsse und Strömungen im Webdesign die ein oder andere Überraschung mit sich bringen.

 

1. Mobile First? Ist das neu?

Nicht ganz, aber relevanter denn je. Zwar hat Google seine Pläne zum Mobile-First-Index weiter nach hinten verschoben, dennoch wird Mobile First der zentrale Dreh- und Angelpunkt im Webdesign der nächsten Jahre bleiben und noch an Wichtigkeit gewinnen. Die erste Wahl zum Surfen im World Wide Web ist nicht mehr euer Desktop-PC. Aus Mobile First wird Mobile Only und ein Upgrade eurer Website wird also auch 2018 eine wichtige Sache sein. Wake up, we’re almost there.

Webdesign-Trends 2018
Responsive Design

 

2. Whitespace, Neutral Space, Whatever-Space!

Egal, wie ihr es nennt, es ist ein Trend. Auch im nächsten Jahr. Was vor kurzem vielen noch ein Graus war, ist heute und morgen schon einer der wichtigsten Gestaltungstrends. Websites werden noch minimalistischer. Was oft als „ungenutzter Raum“ bezeichnet wurde, entpuppt sich nun – Trommelwirbel – als das genaue Gegenteil. Lange waren starre Grids ein Indikator für wohlorganisierten Content und Übersichtlichkeit. Doch asymmetrisches Design und reduzierter, an den richtigen Stellen platzierter Content zeigen auch, dass es anders geht. Das Beschränken auf das Wesentliche und eine stringente, übersichtliche Nutzerführung sind bei modernen, clean auftretenden Websites das Ziel. Egal ob Textinhalte oder Bildwelten, in der kommenden Saison heißt es: „Weniger ist mehr!“ Wer profitiert? Die User. Und Webdesignern stehen gleichzeitig neue Türen offen.

 

3. Authentischere Bildwelten. Wie „real“ seid ihr?

Webdesign-Trends 2018
Product Shot by CMF
Webdesign-Trends 2018
Food Shot by CMF
Webdesign-Trends 2018
Food Shot by CMF

Eng verknüpft mit dem Thema Whitespace ist auch das nächste. Weniger, dafür aber besserer und relevanterer Content. Diese Tendenz findet sich auch bei der Verwendung von Bildmaterial wieder. Das Angebot an Bildern ist riesig. Bilddatenbanken werden immer nach „dem einen richtigen“ Bild durchforstet, bis man feststellt, dass dieses Bild auch für jemand anderen schon „das eine richtige“ war. Qualitativ gibt es hier meistens nichts zu bemängeln, aber individuell und auf die Marke zugeschnitten ist das nicht immer. Der Trend geht eindeutig zu authentischeren, oft individuell geshooteten Bildwelten. Ganz zugeschnitten auf eine Marke, einen Kunden. Gezielt produzierter Inhalt bietet hier die perfekte Chance, Markenerlebnisse auch über das nächste Quartal hinaus zu stärken und zu etablieren.

 

4. Typografie, Fonts und die Kunst des Wortes

Typografie ist mittlerweile mehr als ein Informationsträger und Diskussionspunkt zwischen Lektorat und Grafik. Typografie wird im Web mutiger verwendet. Schriften stellen einen Bestandteil des Webdesigns dar und fallen vor allem durch prominente Verwendung, eine immer breiter werdende Farbpalette im Web und zahlreiche Animationen und Effekte auf. Auch das Mischen von Serifen und serifenlosen Schriften gilt nicht mehr als Tabu. Bereits im vergangenen Jahr zu beobachten, dürfen wir also gespannt sein, wie dieser Designtrend im Jahr 2018 ausgebaut und fortgesetzt wird.

 

5. Animation – Alles dreht sich, alles bewegt sich.

 

Animationen sind ein weiterer, nicht zu umgehender, Trend im sich permanent bewegenden und verändernden amorphen Web. Cinemagraphs, animierte Schriften und Logos, bewegte Title-Screens, Grafiken und Illustrationen – was vielen bisher nur in rudimentärer Form als Katzen-GIF während der Mittagspause oder als brachiale Logoanimation am Super Samstag auf Sky bekannt war, taucht nun auf vielen Seiten in seiner professionellsten und schönsten Form auf, zieht gezielt Aufmerksamkeit auf sich, dient der Veranschaulichung von Prozessen oder bildet selbst wichtigen, emotionalen Content. Animationen sind weiterhin ein wichtiger Trend. Auch große und plakativ eingebundene Videos zählen dazu und sind in 2018 weiterhin relevant.

 

Und was passiert sonst noch?

Das Thema 3D wird uns natürlich auch im kommenden Jahr nicht loslassen. Mittlerweile sind 3D-gerenderte Inhalte im Mainstream angekommen und täglicher Bestandteil im Web und im Print-Design.

In Form von überbordenden Bildwelten ohne jeden Wirklichkeitsanspruch sind sie oft Teil der Bildsprache einer Marke und werden kunstvoll und auf illustrative Weise eingesetzt. Eng verknüpft mit dem Thema Animationen sind 3D-Grafiken oft aber auch die Basis für ebendiese. Als realitätsnahe Nachbildungen jeder denkbaren Art von Produkten sind sie schon seit längerer Zeit eine gute Alternative zu Produktshootings. Ihr wärt erstaunt, wie wenige tatsächlich geshootete Produktbilder mittlerweile im Packaging-Design und anderswo zum Zuge kommen.

 

Wenn wir beim Thema 3D-Vizualization und Animation sind, dürfen wir ein weiteres heißes Thema nicht außer Acht lassen. Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Der Markt wächst und wächst und wächst. Auch im Web werden VR-Inhalte in den kommenden Jahren eine große Rolle spielen und zunehmend Einzug finden. Welche Trends daraus im Hinblick auf das Design von Anwendungen, Apps und Websites entstehen, ist noch nicht ganz abzusehen. Fakt ist jedoch, dass vereinfachte technische Integrationsmöglichkeiten, wachsende Nachfrage und die große Bandbreite an Verwendungszwecken (z.B. Vizualizing-Architecture) zwangsläufig dazu führen werden, dass das Thema VR eines der großen Themen im Webdesign der nächsten Jahre bleiben wird.

 

Fazit

Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Trends, die sich am Design-Horizont abzeichnen. Den Überblick zu behalten und Trends nicht einfach blind zu folgen, ist dabei die größte Herausforderung. Eine gesunde Mischung ist die Lösung. Viele Trends im Webdesign solltet ihr auf ihre Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit überprüfen. Nicht jeder Trend passt zu jedem Kunden. Bleibt einfach am Ball und entscheidet selbst. Das Beste ist, ihr sorgt selbst für den nächsten Trend. Auf ein interessantes Jahr 2018.

 

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